Wann sind wir

Wann sind wir

ZUHAUSE?

/ Zine

Diese Frage, die ich meinen Eltern als Kind sicher unzählige Male vom Rücksitz im Auto gestellt habe, bekommt mit dem Erwachsenwerden eine ganz neue Bedeutung: Was ist es, das “Zuhause” ausmacht? Wie kann man es finden oder vielleicht sogar für sich selbst schaffen? Um das “Zuhausegefühl” zu erfassen, habe ich ganz unterschiedliche Menschen getroffen.

Wer über “Zuhause” spricht, sieht sich fast zwangsläufig mit dem Wort “Heimat” konfrontiert. Ein politisch stark aufgeladener Begriff, gerade in Deutschland, wo entsetzliche Seiten und Zuschreibungen von Heimatliebe hervorgetreten sind. Bis heute berufen sich Rechtspopulist*innen auf die “eigene Heimat”, um Menschen, die ihrer Auffassung nach nicht zur sogenannten Mehrheitsgesellschaft gehören, auszugrenzen und ihnen ihre Existenzberechtigung in diesem Land abzusprechen. In Zeiten in denen Geflüchtete tagelang auf Booten im Mittelmeer treiben oder dort ihr Leben lassen müssen, weil sie nicht an Land gelassen werden, ist die Debatte über den Heimatbegriff aktueller denn je und “Zuhause sein” ein echtes Privileg. Vor diesem Hintergrund ist auch das Projekt entstanden. Die Beschäftigung damit, was “Zuhause” für uns bedeutet und welche Freiheiten und Probleme damit verbunden sind, kann Empathie für diejenigen schaffen, die ihr Zuhause verloren haben oder noch auf der Suche danach sind.